, bz, Paul Schorno

Männerchor-Messe Rheinberger

Die «Basler Liedertafel» sang mit dem Bläserensemble der «basel sinfonietta»

Eine gesungene Männerchor-Messe wird von einer Blasmusikformation begleitet. Diese nicht alltägliche Kombination erlebte das Publikum am Samstagabend in der Paulus- kirche Basel. Der hauptsächlich als Komponist von Kirchenmusik bekannt gewordene Joseph Gabriel Rheinberger, 1839 in Vaduz geboren, verfasste vierzehn Messen. Dabei findet sich eine für Männer, jene in B-Dur op. 172.

Für eine hörenswerte und kompetente Wiedergabe fanden sich zusammen das Bläserensemble der «basel sinfonietta» und die «Basler Liedertafel». Markiger und im Interpretationsansatz effektgeladener als gewohnt erklangen die einzelnen Sequenzen von Kyrie bis zum Agnus Dei. Durchdacht, plausibel und textbezogen der musikantische Part für die Bläser.

Ausgewogen und wohldosiert die Klangbalance zwischen den Gesangsstimmen und den Bläsern. Erfreulich die Feststellung, dass die Liedertafel den erreichten, hohen Quali- tätsstandard zu festigen verstand, da und dort sogar um Nuancen verbesserte. Ich denke da an das porös ausgeebnete Klangbild, das subtile An- und Abschwellen, die feinen Piani und die kraftvolllen Forti. Beachtlich sind auch der stimmliche Ansatz und die Diktion.

Neben der Messe boten fünf Lieder Gelegenheit, die eine und andere Qualität besonders hervortreten zu lassen. Zum Beispiel in Bernhard Kleins «Singet dem Herrn ein neues Lied», in «Der Herr ist mein Hirt» und in den beiden letzten Liedern «Regina coeli» von Antonio Lotti und «Christus vincit» von Carl Boller.

Das Bläserensemble der «basel sinfonietta» verdiente es, sich als selbstständiger Klangkörper in Szene setzen zu können. Es spielte Charles Gounods «Petite Symphonie in B-Dur für Bläser», eine Komposition, die im Auftrag der Französischen Gesellschaft für Kammermusik für Blasinstrumente geschrieben wurde. Das gefällige Werk wurde von den Interpreten beherzt und mit zielstrebigem Gestus vorgetragen.

Geleitet wurde das sehr gut besuchte Konzert von Konstantin Keiser, dem Dirigenten der «Basler Liedertafel». Er tat dies mit Umsicht und energischer Zeichengebung. - Kräftiger und herzlicher Applaus.