, Ruth Buser

Wanderung vom 23. September 2021 Schloss Wildenstein

Unsere Wanderung führte uns bei herrlich sonnigem Wetter von Bubendorf zum Schloss Wildenstein nach Lampenberg.

Eine kleine, aber muntere Gruppe von leider nur sieben Personen liess sich mit dem ÖV nach Bubendorf «Steingasse» bringen. Nach einem sanften Anstieg auf einem malerischen Waldweg erreichten wir die Anhöhe «Murenberg» und wurden mit einer wunderbaren Aussicht über das weite und grüne Baselbiet belohnt. Wir liessen uns Zeit, diesen Ausblick zu geniessen, bevor wir weiter ins Naturschutzgebiet Wildenstein mit dem Wytwald spazierten. Fasziniert betrachteten wir die kräftig knorrigen Eichen in diesem «parkartig» anmutendem Waldstrich. Einige davon sind 500 Jahre alt und auch die Landschaft erzählt Geschichte. Das Land gehörte einst dem Fürstbischof von Basel, im 13. Jahrhundert erhielt es das Geschlecht der Eptinger als Erblehen und diese bauten ihre Burg darauf. Die Landschaft wurde auch von den späteren Besitzern in ihren Grundzügen nicht gross verändert, weshalb hier ein letztes Stück mittelalterlicher Kulturlandschaft erhalten geblieben ist. Eine kompetente und lebhafte Führerin führte uns durch den Wohnturm des Schlosses Wildenstein und erzählte uns viel über die 700 Jahre alte Geschichte und ihre diversen Besitzer, die bis 1693 darin wohnten. 1684 erwarb Meinrad von Planta das Schloss, seine Witwe gab später den Turm als Wohnsitz auf und liess 1693 das Ökonomie- und Dienstgebäude als Wohnhaus umbauen, zum Plantahaus. (Diesen Trakt müssen wir uns bei einer nächsten Führung anschauen) 1792 ging Wildenstein an die Familie Vischer über und blieb zwei Jahrhunderte lang in ihrem Besitz. Im Wohnturm sind die Spuren der Vergangenheit – von der ursprünglichen mittelalterlichen Rodungsburg über Dekorationsmalereien aus dem 17. Jahrhundert bis zur Ritterromantik des 19. und 20. Jahrhunderts – heute noch zu sehen. Diverse (z.T leider beschädigte) Glasbilder und Wappen weisen auf ihre früheren Besitzer und Bewohner hin. Ein erster «englischer Garten» mit Heil- und Gewürzkräutern wurde vor ca 300 Jahren angelegt. Im 19. Jahrhundert entstanden ein grösserer englischer Landschaftsgarten und die Lindenbaumallee, 1950 der «französische Garten» nach barockem Vorbild.

1994 erwarb der Kanton Basel-Landschaft das unmöblierte (!) Schloss von Familie Peter Vischer mit Umschwung von 1,15 km2 für 15 Millionen. Das Schloss kann für private oder geschäftliche Anlässe gemietet werden, es finden auch regelmässig diverse kulturelle Veranstaltungen statt. Vom Juni bis Oktober werden am ersten Sonntag des Monats kostenlose Führungen angeboten. (von 11.00 bis 16.00 Uhr)

Anschliessend spazierten wir zum nahegelegenen Dorf Lampenberg. Im Restaurant Reblaube genossen wir unter einer idyllischen Pergola unser wohlverdientes Mittagessen und liessen diese Wanderung gemütlich ausklingen.