, Peter Büttler

Nachruf Hansruedi Hofer 1946 - 2021

Hansruedi Hofer 1946 – 2021

Unser Sängerfreund im 2. Bass, Hansruedi Hofer-Saunier, ist am 4.November 2021 nach einem reich erfüllten Leben von seinen gesundheitlichen Beschwerden erlöst worden. Hansruedi ist im Jahre 1971 im zarten Alter von 25 Jahren als Sänger des 2. Bass in den damaligen Konzert-Chor der Basler Liedertafel eingetreten. Er hat als zuverlässiger Sänger und Freund zum Erfolg der Basler Liedertafel während einer für den Chor und seine Stellung im gesellschaftlichen und kulturellen Leben unserer Stadt wichtigen Epoche beigetragen. Dass er dereinst Aktiv-Veteran der Basler Liedertafel, Kantonaler und schweizerischer Sängerveteran, sowie Ehrenmitglied der Basler Liedertafel und auch des Veteranenbundes sein wird, hat er noch nicht gewusst. Auch nicht mit wie viel Einsatz und Überzeugung er sich für unseren Chor noch einsetzen wird. Aber der Reihe nach:

Im Jahr 1995 hat Hansruedi als Redaktor das durch namhafte Vorgänger und vor allem durch Karl Ramstein mit viel Herzblut und Begeisterung weitherum begehrte Vereinsheft übernommen. Seine reiche Erfahrung im Erstellen von Schriftstücken aller Art hat auch in dieser Position bei der Liedertafel seine Professionalität spüren lassen. Bis 1999 hat er in dieser Funktion dem Vorstand angehört. Aus zeitlichen Gründen hat er ab 1999 bis 2006 die Redaktion ohne Vorstandstätigkeit weitergeführt also während rund 12 Jahren. Es war eine gute Zeit.

Neben Projekten für unseren Vorstand hat er nach seiner Pensionierung als unvergessener Obmann den Veteranenbund von 2009 bis 2018 übernommen. Auch in dieser Funktion hat er sein Flair für das geschriebene Wort in akribisch zusammengetragenen Unterlagen des verstorbenen Wanderleiters Willi Schmidlin, vor allem Kartenausschnitten und Daten über Wanderrouten mit Angabe der Länge der Wanderung, der Höhenunterschiede, des Schwierigkeitsgrades und der benötigten Zeiten im Detail zusammengefügt und damit die Grundlage für einen bis heute weiter perfektionierten und immer wieder zu dankbarem Staunen führenden Wanderkalender verfeinert. Mit den von ihm weitergegebenen Unterlagen hat er auch den richtigen Mann zur richtigen Zeit in Hanspeter Kilcher gefunden, der sein Werk ausgebaut und immer wieder neu weiter verfeinert und in der Gestaltung auf ein unüberbietbares Niveau gebracht hat. Schon allein der Wanderkalender verführt zum Wandern und ist ein wichtiger Teil für den Zusammenhalt im mit der Damenwandergruppe ergänzten Veteranenbund.

Hansruedi hat als Obmann soweit es sein Gesundheitszustand zugelassen hat, an allen Wanderungen und jedem Essen teilgenommen und damit seinen Freunden, sich selbst und auch seinem treuen vierbeinigen Begleiter Chester unvergessliche und bleibende Erlebnisse beschert.  Unvergessen bleibt seine 1. Veteranenchorprobe als er damals noch mit Ikuo - vor der Stabübergabe an Hannes Müller - das erste englischsprachige Repertoirelied gebracht hat, die gute „Molly Malone …in Dublins fair city“. Das hat dem Chor einen Ruck gegeben  Aber auch seine besonnene Art den Veteranenbund als Obmann durch eine Zeit des Umbruchs zu führen, hat uns beeindruckt. Der Umbruch von aussen auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Ebene hat auch einen Umbruch bei allen Laienchören und Vereinen durch Überalterung und das Desinteresse jüngerer Jahrgänge bewirkt. Hansruedi hat im Veteranenbund in seiner Amtszeit auch in dieser Hinsicht einiges bewegt.

Die Kraft für all das hat ihm seine Ehe mit seiner geliebten und ihn wo immer nötig unterstützenden Gattin Heidi und seiner Familie, aber auch mit seinem „neuen“ Haus und nicht zuletzt bei seinen Spaziergängen und Wanderungen mit Chester und später mit seinem Nachfolger, dem Pudel Merlin gegeben. Wer eine solche Beziehung zu einem Tier pflegen kann ist auch ein guter Partner, Mensch, Freund und Sängerfreund. Ein Chor besteht aus unterschiedlichen Charakteren und Stimmen. Hansruedi’s Mitwirkung hat unserem Chor ausserordentlich gutgetan. Seine Freundschaft bleibt unvergessen.

Hansruedi wird uns immer gegenwärtig bleiben. Durch seine innere Ruhe, wenn er zum Beispiel im Frieden mit sich selbst, lässig im Probelokal erschienen ist. Diese Ruhe hat sich auch auf uns übertragen. Diese Ruhe hat er zumindest nach aussen bis zuletzt trotz seiner nur erahnbaren Einschränkungen ausgestrahlt. Er hat seine Krankheit bis an die Grenzen des Erduldbaren tapfer ertragen. Nun ist Hansruedi zu seiner letzten Reise aufgebrochen. Unsere guten Gedanken begleiten ihn und werden bei ihm bleiben, wo immer er ist. Seine Freundschaft, sein Geist und seine Stimme werden in unseren Liedern und in uns weiterleben.

Peter Büttler