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Wellen - Tauch ein!

Die Frauen Kultur- und Wandergruppe an der Sonderausstellung von focusTerra, dem "Earth & Science Discovery Center" der ETH Zürich

Welche Ideen und Assoziationen verbinden wir mit dem Begriff „Wellen“ oder „Wellengang“? Denken wir da an mechanische Wellen im Zusammenhang mit Wasser oder dem Meer – also an Wasserwellen, oder Schallwellen, Erdbebenwellen, Dauerwellen etwa, oder – im übertragenen Sinn – gar an Wellen des Glücks? Am 24. Januar lud uns Elsbeth StöcklinMoser zum ersten Kultur-und Wandererlebnis im neuen Jahr 2023 zu einer Reise nach Zürich ein, an die Sonderausstellung von focusTerra, dem „Earth & Science Discovery Center“ der ETH . Die Ausstellung des Projekts „Wellen -Tauch ein!“, geleitet von Dr. Ulrike Kastrup (Direktorin focusTerra) und ihrem Team, und grossformatig und farbenfroh illustriert vom Atelier Oculus Illustration, Marcus Moser & Team, www.oculus-illustration.ch. 15 interessierte Teilnehmer:innen (11 Frauen und 4 Männer) reisten also an jenem kühlen, etwas mystisch vernebelten Wintertag im Zug nach Zürich, neugierig darauf, was uns im Wissenschaftsmuseum der ETH zum Thema „Wellen“ erwarten würde. Dank der anschaulich gestalteten Plakattafeln und der kompetenten Führung und Erklärungen durch Melanie Hebeisen, die gerade ihr Studium der Erdwissenschaften abgeschlossen hatte, wurde der Tauchgang zu einem spannenden Erlebnis. Die Flut der dargestellten Informationen und Erläuterungen war tatsächlich einem Tauchgang vergleichbar, einem Tauchgang in die Erkenntnis, dass wir alle, immer und überall, pausenlos Wellen ausgesetzt sind, auch wenn wir nur einige von ihnen wahrnehmen können: Mechanische Wellen wurden schon eingangs genannt: auch sie haben eine grosse Diversität, denken wir z.B. an Oberflächenwellen, Love und Raleigh Wellen und interne Wellen, sogenannte Gravitationswellen, im Ozean. Dazu seien die elektromagnetischen Wellen (Licht & andere Strahlung) erwähnt, in ihren äusserst komplexen physikalischen Zusammenhängen wie etwa dem Mysterium des Wellen-Teilchen-Dualismus, und ihre vielfältige Bedeutung und Nutzung in der Medizin, Biologie, Chemie, in der Kommunikation, beim Blick in die Tiefe unseres Planeten (Entstehung von Vulkanen) oder in der Navigation. Gemeinsam allen Arten von Wellen ist, dass sie sich ausbreiten, gedämpft oder reflektiert werden können. Je grösser die Energie einer Schallwelle, z.B., desto höher der „sound“, die Lautstärke.  Die verschiedenen Komponenten der Wellen (Energie, Frequenz, …) beeinflussen die Erde, die Natur und die Menschen ganz unterschiedlich, nicht zu reden von der schier unübersichtlichen Informationsflut welche uns Wellen (z.B. auch Gravitationswellen) übermitteln. Die grosse Bedeutung der Wellen-Forschung für die Erdbebenfrühwarnung, oder den Tsunami-Alarm können wir nur erahnen – die fantastische Bandbreite der Erkenntnisse von Wirksamkeit und Bedeutung der Wellen ist durch die intensive Forschung auf dem Gebiet ständig am Zunehmen! Nebst den spannenden Erläuterungen von Melanie Hebeisen zu den einzelnen aufwändig illustrierten Wandtafeln, fanden auch die „Experimente“, die wir machen durften, grossen Anklang:  Z.B. das Infrarot-Strahlung Experiment, das manchen „roten Kopf“ und „weisse Hände“ zur Geltung und uns zum Lachen brachte. Zur Vertiefung des Gesehenen möchte ich noch einmal die (auf deutsch und englisch erhältliche) Broschüre „Wellen – Tauch ein“ empfehlen, bzw. einen Blick ins Internet zu werfen, https://focusterra.ethz.ch/  Es lohnt sich!! Die Ausstellung ist noch bis 5. März geöffnet, das Lese- und online Material sicher noch viel länger erhältlich. Danach wird das Projekt im Seemuseum in Kreuzlingen gezeigt, vom 29.09. 2023 – 14.04. 2024. Überaus angeregt aber auch überwältigt von so vielen Informationen und neuen Erkenntnissen, verliessen wir die ETH und gelangten mit dem Tram hinunter zum Bellevue, von dort nach einem kleinen Spaziergang entlang der Limmat zu einem feinen fröhlichen Mittagessen im Restaurant „Schipfe“. Der Spaziergang durch die geschichtsträchtige Altstadt hinauf zum „Lindenhof“, mit wunderbarer Aussicht auf die Limmat, den Zürichsee und das Niederdorf, rundete unseren Zürcher Kulturtag, der zweifellos hohe Wellen in unseren Gemütern geschlagen hat, ab. Wogen der Dankbarkeit gelten einmal mehr dir, liebe Elsbeth, für deine grossartige Organisation des Anlasses, sowie eurem Sohn Marcus & Oculus: Als Zeichen der Wertschätzung des focusTerra gegenüber den originellen Oculus Illustrationen erhielten wir die Führung nämlich gratis, vielen herzlichen Dank!                                                                                           

Ilse New