, Martin Rechberger

Herbstfahrt vom 15. Oktober Zu den Grotten von Réclère

Nach «Im Auto über Land», von Erich Kästner 

«An besonders schönen Tagen
ist der Himmel sozusagen
wie aus blauem Porzellan»...

08.30 Uhr Gartenstrasse, Basel. Ein sonniger Herbsttag kündigte sich an. Der Bus stand schon da. Mit dem Luxusliner des FCB war er vorgefahren, der Chauffeur von Settelen. Bequeme Sitze, grosse Fenster, Nespresso-Maschine, Mikrowelle für frisch aufgebackene Gipfeli, Champus im Kühlschrank, alles da. Es fehlten eigentlich nur die Stewardessen in weisser Bluse und rot-weissem Foulard, um sich zu fühlen wie zu den besten Zeiten auf einem Swissair Morgenflug. Nun, vier nette «Flugbegleiterinnen» stiegen alsbald zu, und Kaffi mit Gipfeli gab’s dann wenig später bei Zemp in Laufen.

«Und er steuert ohne Fehler
Über Hügel und durch Täler»…

Autobahnen links liegenlassend ging es durch sattgrüne Wiesen und herbstlich bunt gefärbte Wälder, vorbei an spitzen Kirchtürmen und gepflegten Bauernhöfen, via Delsberg und Porrentruy nach Réclère.   

«Onkel Theobald berichtet,
was man alles sieht und sichtet,
doch man siehts auch ohne ihn»…

Mit vielen Tipps und Ideen für unsere nächsten Sonntagsausflüge, geschichtlich aufdatiert und laufend versorgt mit Kennzahlen über die wichtigsten Ortschaften, kamen wir nach etwa einer weiteren Stunde gemütlicher Fahrt beim grossen Parkplatz für die Grotten an. An verwunderten Blicken der Passanten auf die dem FCB-Bus Entsteigenden fehlte es nicht.  

«Die Grotten von Réclère sind eine Gruppe von Tropfsteinhöhlen im westlichen Teil von Porrentruy im Schweizer Jura an der Grenze zu Frankreich. Das Höhlensystem wurde 1886 gefunden und die Pracht des Naturschauspiels beeindruckte schon seine Entdecker. Ab 1890 wurden die Grotten für die Öffentlichkeit erschlossen. Auf dem 1,5 km langen Rundgang sind Stalagmiten und Stalaktiten von seltener Schönheit und in grosser Vielfalt zu sehen. Beispielsweise die elegante Pagode, das mysteriöse Portrait, dessen Züge ein Profil erkennen lassen, und der 15 m hohe Dom, der grösste bekannte Stalagmit der Schweiz», so beschreibt die offizielle Webseite das etwas despektierlich Grotte genannte Naturspektakel.

Etwa eine Stunde dauerte die Führung über mehr als 500 Stufen hinab auf 58m Tiefe und wieder hinauf, und durch einen engen Aufstieg wieder ans Tageslicht. Anstrengend aber absolut lohnend, wie die Bilder zeigen. Und appetitanregend. Aber es ging ja nur noch um ein paar Kurven bis zum Restaurant La Caquerelle in Asuel, wo uns nach akribischer Kontrolle unserer Covid Zertifikate Einlass gegeben und alsbald ein feines, klassisches Herbstmenü aufgetragen wurde.

Nach dem bei Ausflügen in den Jura obligaten «Terre jurassienne» für die Gastgeber, dem letzten Schluck «Damassine», kurzem Schlangestehen vor dem Örtchen und Gruppenfoto für die Daheimgebliebenen, gings wieder an Bord. Die Rückfahrt war dann wesentlich ruhiger. War es der inzwischen aufgezogene Hochnebel oder das sichtbare Bedürfnis nach einem Mittagsschläfchen oder gar der Tatsache geschuldet, dass unser Fahrer über die Route durch Frankreich etwas weniger gegoogelt hatte? Jedenfalls brachte er uns rechtzeitig und sicher wieder an die Gartenstrasse zurück.

Danke Jean-Michel, für diese wiederum interessante und bestens organisierte Herbstfahrt!